Rheuma ist keine einheitliche Krankheit. Unter dem Begriff »Rheuma« fasst man etwa vierhundert einzelne Erkrankungen, die sich zum Teil ähneln, die aber auch zum Teil völlig unterschiedlich sind, zusammen. Rheumatische Erkrankungen beschränken sich nicht alleine auf den Bewegungsapparat, so können fast alle Organe im Körper bei einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung beteiligt sein. Man spricht deshalb von »Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises«.
Anhand der Anamnese, des klinischen Bildes sowie der abklärenden Untersuchungen, wie Labor und bildgebende Diagnostik, wird gemeinsam mit einem Rheumatologen die Diagnose gestellt.
Die entzündliche Veränderung der Gelenksinnenhaut und der Sehnenscheiden bedingen Schwellungen im Bereich des Handgelenkes und der Fingergelenke. Durch die Entzündung können Sehnen oder Gelenke zerstört werden. Das kann nicht nur zu Sehnenrupturen sondern auch zu Verlagerungen der Sehnen mit entsprechendem Funktionsausfall führen. Schwellungen der Sehnenscheiden im Karpalkanal können ein Karpaltunnelsyndrom auslösen.
Gelenkzerstörungen führen zu Fehlstellungen und Funktionsausfällen.
Die notwendige, medikamentöse Therapie wird gemeinsam mit dem (der) Rheumatolog*in erstellt.
Neben der konservativen Therapie (Handtherapie in Form von Physio-, Ergotherapie/Schienenbehandlung) gibt es verschiedene operative Möglichkeiten. Diese werden entsprechend des Stadiums der Erkrankung, der Aktivität des Patienten und der zu erwartenden Veränderungen individuell dem Krankheitsbild angepasst.
Neben einer Dekompressionsoperation (Entlastung des Nerven) und begleitender Entfernung der Sehnenscheiden, kommen bei zunehmenden Instabilitäten und typischen Verformungen, verschiedene rekonstruktive Verfahren zur Anwendung, die das verloren gegangene Gleichgewicht wiederherstellen. Um stabile Verhältnisse an den Gelenken der Hand zu erzielen, können entweder Teil- oder komplette Versteifungen erfolgen.
Des Weiteren stehen endoprothetische Verfahren (Gelenksersatz) zur Verfügung.
Unabhängig vom therapeutischen Verfahren braucht es eine professionell unterstützte Handtherapie (Physio- und Ergotherapie) sowie ein konsequentes Selbsttraining unter ausreichender Schmerztherapie, um den funktionellen Erfolg zu sichern. Gelegentlich ist auch eine postoperative Schienenversorgung (Orthese) erforderlich.
Diese Therapieoptionen sind allgemein gehaltene Informationen; Ihr behandelnder Arzt wird die Behandlung genau auf Sie und Ihre Beschwerden abstimmen und die Behandlungsmöglichkeiten besprechen.
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Mag. Birgit Kamolz
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