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Dupuytren

Was versteht man unter Dupuytren'scher Kontraktur?

Benannt nach Baron Guillaume Dupuytren. Man versteht darunter eine Erkrankung, bei der sich das Bindegewebe der Hohlhand und auch der Beugeseite der Finger flächenhaft oder knotig verändern kann. Veränderungen an der Streckseite der Finger, über dem Mittelgelenk (knuckle pads), an der Fußsohle und am Penisschaft werden dazu gezählt.

Welche Ursachen gibt es?

Eine genaue Ursache ist nicht bekannt – ∂iskutiert werden eine genetische Prädisposition, eine Art der Autoallergie u.v.a.m. Männer über dem 40. Lebensjahr sind häufiger betroffen als Frauen. Das Krankheitsbild tritt besonders in der nördlichen Hemisphäre auf.

Was sind die typischen Symtome?

Die Erkrankung verläuft häufig schmerzfrei und meist in Schüben; es können Knoten in der Haut auftreten, daneben auch tiefe Einziehungen. Bei festem Zugreifen verursachen diese Knoten eventuell einen lokalen Druckschmerz, gelegentlich ein unangenehmes Spannungsgefühl. Wenn die Erkrankungen unbehandelt bleibt, entwickeln sich Stränge, die von der Hohlhand bis zu den Fingern ziehen. Überwiegend ist der 4. und 5. Finger betroffen. Betreffen die Stränge zwei benachbarte Finger, so können die Finger nicht mehr gespreizt werden. In späteren Stadien kommt es zu einer Streckunfähigkeit der Finger und durch die resultierenden Kontrakturen der Gelenke treten Probleme bei Tätigkeiten des täglichen Lebens auf, z.B. beim Rasieren, Handschuhe können nicht angezogen werden und das »Hände geben« wird unangenehm.

Behandlungsmöglichkeiten

Im Frühstadium, ohne Funktionsbehinderung der Hand, können gezielte Dehnungsübungen das Fortschreiten verzögern. Alternative Methoden, wie Salben, Infiltrations-, sowie Strahlentherapie werden in der Literatur erwähnt. Ab einem Streckdefizit von ca. 30° oder wenn die Hand nicht mehr gestreckt auf den Tisch gelegt werden kann, ist eine Therapie sinnvoll.

Chirurgische Therapie

Im Regelfall, wenn die Beugestellung der Finger nicht jahrelang bestanden hat und sich dadurch die Gelenke verändert haben, können die Finger nach der Operation wieder ganz gestreckt werden.

In manchen Fällen ist ein Hauttransplantat notwendig, wenn der betroffene Finger in starker Beugestellung gestanden ist und dadurch die Haut geschrumpft ist.


In seltenen Fällen, wenn Knoten in der Hohlhand beim Zugreifen Schmerzen verursachen, können auch diese Knoten chirurgisch entfernt werden.


Erfolgsaussichten der chirurgischen Therapie

Je jünger der Patient, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit des Fortschreitens der Erkrankung. Bei lange bestehendem, hochgradigem Streckdefizit können Gelenksveränderungen vorliegen, die chirurgisch nicht mehr ganz behoben werden können.

Da jede Narbe schrumpft, ist eine sorgfältige Schnittführung wichtig.

Nichtchirurgische Therapie

seit Mai 2011 kann in Österreich bei ausgewählten Patienten die nicht-chirurgische Therapie in Form von Kollagenase-Injektionen durchgeführt werden. Nach der Therapie mit dem Enzym, welchen die kollagenen Stränge auflösen soll, ist eine Behandlung mit Streckschienen notwendig.

Dieses Medikament ist sehr teuer. Es liegen noch keine Langzeitergebnisse vor.

Mögliche Komplikationen

Neben den allgemein möglichen Komplikationen wie Wundinfektion, Wundheilungsstörung und Nachblutung kann es zu einer Verletzung der Fingernerven, Gefäßen und Sehnen kommen.

Nachbehandlung nach chirurgischem Eingriff

Neben intensiven Bewegungsübungen, die der Patient selbstständig mehrmals täglich durchführen muss, kann eine gezielte Handtherapie angezeigt sein. Bei manchen Patienten wird eine Behandlung mit Schienen zur Fingerstreckung (extrem leicht, mit Klettverschluss an der Hand anzubringen), mit einem Kompressionshandschuh und Narbenpflaster notwendig sein. Über diese Möglichkeiten wird Sie Ihr(e) Handchirug*in näher informieren.

Die Entscheidung muss aber individuell an den Patienten angepasst werden.


Die angeführten Therapieoptionen sind ausgerichtet auf eine allgemein verständliche Patienteninformation. Ein auf die Diagnose ausgerichteter zielgerechter Therapieplan sollte mit einem Handchirurgen Ihres Vertrauens besprochen und mit diesem gemeinsam erarbeitet werden.

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